DER BROTSCHAFTER

Kuchen und Sauerteig? Passt das zusammen?

Ja, das passt!

Wer Sauerteig, den sogenannten Anstellsauer oder Starter, zuhause im Kühlschrank aufbewahrt, weiß, dass dieser alle 10 bis 14 Tage mit Mehl und Wasser gefüttert werden muss, damit er aktiv bleibt. Die Mikroorganismen brauchen von Zeit zu Zeit neue Nahrung. Für ein Sauerteigbrot brauchst du lediglich einen kleinen Teil vom Anstellsauer. Daher stellt sich oft die Frage, wohin mit dem übrigen Anstellsauer? Ich habe für dich ein Rezept ausprobiert, bei dem du übrigen Sauerteig vom Kühlschrank als Zutat verwenden kannst.

Der Sauerteig verleiht dem Kuchen ein besonders feines Aroma und der Kuchen wir schön saftig. Zum Bestreuen der Backform habe ich geriebene Haselnüsse verwendet. Ich finde die Nüsse harmonieren sehr gut mit dem Kuchen. Du kannst zum Ausstreuen natürlich auch Semmelbrösel, Dinkelbrösel oder feine Brotbrösel verwenden.

Meine Kreation vom Blechkuchen habe ich mit Marillen und Kirschen belegt. Bei den Marillen kommt es darauf an, dass sie die optimale Reifung erlangen. Deshalb empfehle ich dir Marillen aus Österreich zu verwenden. Stimmt der Erntezeitpunkt, haben diese einen hinreißend aromatischen, etwas säuerlich-leicht süßen Geschmack. Sind die Marillen noch zu fest, lasse sie einfach einen oder zwei Tage nachreifen, dann bekommen sie die richtige Farbe und einen herrlichen Geschmack.

Für meinen Kuchen habe ich Marillen aus Niederösterreich verwendet. Wir haben das Glück, dass wir das ganze Jahr über mit aromatischen Äpfeln  und im Sommer mit herrlichen Marillen und Kirschen von Obst Aichinger aus Theiss bei Krems beliefert werden. Somit sind wir mit heimischen Obst bestens versorgt. Reif gepflückte Marillen solltest du entweder sofort frisch vernaschen oder gleich weiterverarbeiten zu Marmelade, Marillenknödel oder eben Marillenkuchen. Die Früchte reifen schnell nach und  halten meist nur ein paar Tage. Marillen eignen sich auch sehr gut zum Einfrieren. Sie verlieren kaum an Geschmack. Ich finde Marmelade aus gefrorenen Früchten schmeckt genauso gut wie aus frischen Früchten:-) Während meine Frau sich um Marillenmarmelade und Marillenknödel kümmert, bin ich für die Kuchenvariationen zuständig.  

Das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen und schmecken lassen – ich bin sehr zufrieden damit 🙂

Folgendes Kuchenrezept mit Sauerteig habe ich für dich ausprobiert. Ich habe den Kuchen im Reindl gebacken. Wenn du ein Kuchenblech ausfüllen möchtest, nimm einfach die doppelte Menge.

Diese Zutaten brauchst du:

  • 150g Reste vom Anstellsauerteig
  • 3 Eier
  • 70 g Rapsöl
  • 190 g Zucker
  • 1 Msp. Bourbon-Vanille (od. 1 Pkg. Vanillezucker)
  • Abrieb einer 1/4 Bio-Zitrone
  • 140 g Dinkelmehl (Type 630 oder 700)
  • 6 g Backpulver
  • Marillen und Kirschen zum Belegen
  • Butter und geriebene Nüsse für die Form

Bevor du mit dem Backen beginnst, nimm 150 g Anstellsauerteig aus dem Kühlschrank und lass ihn bei Zimmertemperatur etwa zwei Stunden akklimatisieren.

Folgendes bereite dir unmittelbar vor dem Backen vor:

  • Form ausfetten und mit geriebenen Nüssen ausstreuen.
  • Mehl und Backpulver vermischen.
  • Eier trennen und aus dem Eiweiß Schnee schlagen.
  • Backrohr vorheizen auf 190°C.

Nun geht´s los:

Anstellsauerteig, Dotter, Öl, Zucker, Vanille, Zitronenabrieb etwa 5 Min. schaumig aufschlagen.

Hebe Mehl (mit Backpulver vermischt) und Eischnee abwechselnd vorsichtig unter die Masse. Verteile die fertige Teigmasse im Reindl und belege sie dicht mit Marillenhälften (Schnittfläche nach oben!) und Kirschen.

Bei 190C° Ober- und Unterhitze ca. 40 Min. backen. Danach mit Staubzucker leicht überzuckern und genießen.

Tipp zum Einfrieren: Halbierte und entkernte Marillen am besten auf einem Teller oder Tablett auflegen und einfrieren. Wenn die Früchte durchgefroren sind, in einen Gefrierbeutel oder Behälter umfüllen. Somit kleben die Früchte nicht zusammen und ihr könnt ganz leicht die gewünschte Menge für Kuchen, Marmelade ect. entnehmen.

Tipp zum Schnee schlagen: Schlage das Eiweiß nicht allzu steif. Es sollte zwar fest, aber noch etwas “cremig” sein. Somit lässt es sich leichter unter den Teig heben.

Viel Spaß beim Nachbacken wünscht dir dein Brotschafter Martin Bräuer.

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Martin 22. Juli 2021, 07:40
Hallo, danke für deinen Kommentar. Freut mich, wenn das Nachbacken geklappt hat und dein Kuchen so saftig und fluffig geworden ist - alles richtig gemacht :-) Ein Früchtemix ist auch eine gute Idee :-) Liebe Grüße dein Brotschafter Martin.
Scherb 22. Juli 2021, 07:38
Hallo Martin, ich hab´s probiert - auch im Reindl :-) - Ist total lecker geworden, saftig und fluffig. Ich habe einen Früchtemix genommen aus Marillen, Zwetschken und Kirschen - eine richtige Fruchtbombe. Danke, lg