am 22.September 2021 erstellt von Martin Bräuer
In meiner Backstube backen wir zahlreiche Spezialitäten mit Mohn – warum? Weil Mohn einfach sehr gut schmeckt. 😊Außerdem ist Mohn sehr gesund und zählt sogar zum heimischen „Superfood“.
Der Mohn strotzt vor Mineralstoffen, wie Calcium, Kalium, Magnesium und Phosphor, sowie Vitamin B1, B3, B5, B6 Biotin und Vitamin E. Der hohe Anteil an Omega-6 Fettsäuren (Lonolsäure) und einfach ungesättigten Ölsäuren haben einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel.
Gemeinsam mit meinem Freund, Ing. Peter Köppl, der hauptberuflich als Ackerbaureferent in der Landwirtschaftskammer OÖ tätig ist und eine große Leidenschaft für die Pflanzenzucht hat, habe ich mir Gedanken gemacht, wie wir den Mohn stärker im Mühlviertel kultivieren können. Auf seiner privaten Versuchsfläche hat Peter angefangen, mit dem Anbau von Mohn zu experimentieren. Nachdem ich eine Handvoll roten Mohnsamen von der Slow-Food Messe in Turin mitgebracht hatte, ist es ihm gelungen, diese Sorte erfolgreich im Mühlviertel zu kultivieren. Seitdem gibt es neben Backspezialitäten mit Graumohn, Blaumohn und Weißmohn sogar Mohnzelten mit einer Mohnfülle aus roten Mohnsamen.
Roter Mohn ist eine absolute Rarität und wird nun im Mühlviertel für unsere Bäckerei angebaut. Heuer haben die schweren Unwetter dem Rotmohn leider ganz schön zugesetzt. Der Hagel hat beinahe die gesamte Ernte zunichte gemacht. Für unsere Rotmohnzelten ist aber genug da 😊.
Warum mich das Thema Mohn so beschäftigt? Als Handwerksbäcker bin ich besonders anspruchsvoll, was die Qualität des verwendeten Mohns betrifft und wir sind ständig dabei, neue und interessante Produkte zu kreieren. Ich brauche also nicht nur hochwertige, rückstandsfreie und morphinfreie Mohnsamen für süßes und pikantes Gebäck – für mich ist auch die Mohnvielfalt, die die Produkte einzigartig macht, ein Thema.
Mohnzelten, Mohnstrudel, Mohnbuchteln, Mohnkipferl, Mohnflesserl… – groß ist die Auswahl an Köstlichkeiten, die wir Bäcker in der Backstube jeden Tag backen 😊.
Folgende Mohnsorten finden in unserer Backstube Verwendung:
DER BLAUMOHN
Blaumohn ist weltweit die am häufigsten kultivierte Mohnsorte. Er hat seinen Namen aufgrund seiner schönen dunklen Samenfarbe. Blaumohnsamen besitzen eine dickere Samenschale. Dadurch schmeckt Blaumohn etwas intensiver und herber als Graumohn. Blaumohn ist sehr gut für die pikante Küche gut geeignet. Mohnsemmeln oder Mohnflesserl mit Blaumohn bestreut, sind farblich sehr dekorativ und schmecken köstlich. 😊 Blaumohn wird auch in der süßen Mehlspeisküche, vorwiegend für Mohnfüllungen eingesetzt.
DER GRAUMOHN
Graumohn ist eine Mohnsorte mit grauer Samenfarbe und sehr feinem Mohngeschmack. Graumohn wird nur regional im Wald-, und Mühlviertel angebaut. Diese Mohnsorte ist aufgrund seiner dünnen Samenschale empfindlich. Die Ernte und sollte daher nur mit speziell adaptierten Mähdreschern erfolgen. Graumohn eignet sich aufgrund seines feinen Mohnaromas hervorragend für alle Mehlspeisen.
DER WEISSMOHN
Namensgebend für diese Mohnsorte ist die weiße Samenfarbe, die kaum Farbpigmente aufweist. Weißmohn wird bei uns eher selten angebaut und bringt nur ca. 2/3 der bei Blau- oder Graumohn üblichen Erntemenge. Auch geschmacklich unterscheidet er sich wesentlich von allen anderen Mohnarten aufgrund seines intensiven Nussaromas. Die Farbe der Samen ist hellgelb bis beige.
Ich finde, Weißmohn ist ein idealer Nuss-Ersatz für Füllungen. Es kommt immer wieder vor, dass Kunden unsere Weißmohnkipferl mit Nusskipferl verwechseln.
DER ROTMOHN
Rotmohn hat eine rotbraune Farbe und ist eine absolute Rarität. Die Samenschale ist sehr empfindlich und sollte bei der Ernte nicht beschädigt werden, da ansonsten die Haltbarkeit massiv darunter leidet.
Wir verwenden Rotmohn für unsere Rotmohnzelten. Rotmohn hat ebenfalls einen eher nussigen Geschmack.
Übrigens – Grau- und Blaumohn sind die in Österreich am häufigsten verwendeten Sorten. Die Mohnpflanzen sind, was die Klimaansprüche betrifft, eher bescheiden, weshalb sie sich im Mühlviertel und im Waldviertel sehr wohl fühlen.
Tipp von Martin Bräuer:
Mahle bzw. quetsche deinen Mohn wenn möglich immer frisch in einer Mohnquetsche. Dadurch bleibt der feine Geschmack des Mohns am besten erhalten. Solltest du keine Mohnquetsche haben, kannst du auch eine Kaffeemühle verwenden.
Gemahlener Mohn wird durch den hohen Ölgehalt schnell ranzig. Im Kühlschrank ist er drei bis vier Wochen haltbar. Willst du ihn länger verwenden, kannst du ihn auch einfrieren.
Für unsere Mohnzelten wird Mohn immer frisch gequetscht, damit sich der Geschmack optimal entfalten kann.
Blaumohnzelten, Weißmohnzelten und Rotmohnzelten gibt es in unseren Filialen in Reichenthal, Freistadt und Altenberg. Gerne kannst du die Mohnzelten auch im Webshop unter www.naturbaecker.at bestellen.
Lass dich vom tollen Geschmack unserer Mohnzelten überraschen.
Dein Brotschafter Martin Bräuer
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